
(OLS) Der Eishockey-Oberligist VER Selb stellt seine neue Mannschaft und die Ziele vor. Die „Wölfe“ wollen in der Hauptrunde unter die ersten Sechs und vor dem Oberfrankenrivalen EHC Bayreuth landen. Die Netzsch-Arena soll bald im neuen Design glänzen.
Platz sechs sieht Jürgen Golly, Vorsitzender des VER Selb, als absolute Pflicht an für die am 27. September beginnende Hauptrunde der Eishockey-Oberliga Süd, Platz vier sei das Wunschziel. „Aber eines kann ich euch garantieren“, rief Golly am Samstag den rund 600 Anhängern des VER Selb bei der Teamvorstellung beim Edeka-Sommerfest zu: „Wir werden vor Bindlach-Süd landen.“ Dieses Bindlach-Süd steht für eine Stadt in Oberfranken, deren Namen partout nicht über die Lippen von Selber Eishockeyanhängern gehen soll. Zur Auflösung: Es handelt sich um Bayreuth, wo der Erzrivale und Aufsteiger EHC beheimatet ist.
Dass deren Spieler und Fans in Selb auch wenig liebevoll „Talbewohner“ genannt werden, wusste selbst Achim Moosberger. Der Neuzugang aus Bietigheim, der in den vergangenen beiden Jahren in einigen Begegnungen bereits sehr erfolgreich als Förderlizenspieler für die „Wölfe“ auf dem Eis gestanden war und am Samstag lautstark begrüßt wurde, zeigte sich sehr glücklich, nun richtig in Selb angekommen zu sein. „Als mich Jürgen Golly am Telefon wegen eines Vertrages gefragt hat, habe ich gesagt, ich bin in drei Tagen oben und unterschreibe!“ Als einen Grund für den Wechsel von der zweiten Bundesliga in die Oberliga nannte Moosberger die „tolle Atmosphäre“ in Selb. „Das ist eine eishockeyverrückte Stadt.“ Und natürlich freut sich der 21-Jährige auch auf viel Eiszeit. „Trainer Cory Holden setzt ja auf junge Leute. Deshalb ist der VER ideal für mich.
Was mit dem 20-jährigen Regensburger Felix Söllner auch der zweite Neuzugang so sieht. „Es eine Herausforderung, mich in einem besseren Team und in der Oberliga durchzusetzen. Der VER Selb hat höhere Ziele als Regensburg.“ Wichtig für Söllner sei auch, sich von den älteren Spielern etwas abzuschauen. Gleiches trifft auf die Nachwuchskräfte Ricco Warkus, Timo Roos und Philipp Hechtfischer zu. Sie wollen in die Lücken stoßen, die Yann Jeschke und Alexander Fischer hinterlassen haben. „Es ist schön, die Chance zu bekommen, in der ersten Mannschaft meines Heimatvereins zu spielen“, sagte Hechtfischer, der sich Unterstützung von den Routiniers erhofft. „Die können uns ruhig auch mal in den Hintern treten.“
Zu diesen Routiniers zählt auch Dan Heilman, den die Euroherz-Moderatoren Thomas Ploß und Tobias Schmalfuß als „Opa im Team“ auf der Bühne begrüßten. „Ich habe im Sommer gut trainiert und fühle mich noch fit“, freut sich der 37-Jährige auf eine weitere Saison im VER-Trikot. Ein ganz anderes Kleidungsstück muss Herbert Geisberger langsam wieder aus dem Schrank hervorkramen: Die „Glücks-Unterhose“, die der Torjäger nach erfolgreichen Spielen nicht wechselt, soll auch in der neuen Saison möglichst wenig Waschpulver sehen. Wie seine Mannschaftskameraden, hatte auch Geisberger die positiven Erlebnisse aus den Play-off-Spielen im Sommer noch einige Zeit im Kopf. „Ich hoffe, es wird wieder eine so geile Saison.“
In einem Punkt waren sich am Samstag alle Spieler und Verantwortliche einig: Die Oberliga wird in dieser Saison um einiges stärker sein. Der Verein sieht sich dennoch gerüstet, wieder vorne mit anzugreifen. „Bei uns gab es wenig Veränderungen. Und die Mannschaft hat ja im Vorjahr gezeigt, wozu sie fähig ist“, blickt Jürgen Golly zuversichtlich nach vorne. Auch der kurze Rückblick des Vorsitzenden auf die vergangenen spielfreien Monate fielen positiv aus. „Es war ein schwieriger Sommer, aber wir haben viele Probleme wieder lösen können.“ Golly erwähnte besonders noch einmal die neue strategische Zusammenarbeit mit der Firma Netzsch. „Das wird den Verein in den nächsten drei Jahren in vielen Bereichen nochmals richtig nach vorne bringen.“ Bis zum Saisonstart soll die künftige Netzsch-Arena auch in einem neues Design glänzen. „Es wird eine tolle Saison“, versprach Golly.
Nach dem großen Erfolg im Januar diesen Jahres, als 558 „Wölfe“-Anhänger im Sonderzug nach Füssen gereist waren, hat das Selber Fanprojekt für die neue Eishockey-Oberligasaison bereits die nächste Reise geplant. Am 5. Januar 2014 rollen die VER-Fans gemeinsam zum Spiel nach Bad Tölz. „Die Fahrt nach Füssen war eine Hammersache, die nach einer Wiederholung geschrien hat“, sagten Fanbauftragter Fabian Melzner und Sonderzug-Mitorganisator Holger Hager bei der Teamvorstellung unter dem Jubel der Anhänger.
Die Endstation für den zweiten VER-Sonderzug wird bei der Hinfahrt der Bahnhof in Holzkirchen sein, von dort geht es die restlichen Kilometer mit Bussen ins Bad Tölzer Eisstadion. Und da der Bahnhof in Holzkirchen größer sei als der in Füssen, könne der Sonderzug heuer auch größer werden, teilte Hager mit. Die Organisatoren rechnen damit, dass die Plätze im Zug erneut weggehen wie warme Semmeln. „Bei der Premiere war jeder heiß wie Frittenfett. Das wird auch dieses Mal wieder so sein“, ist Hager überzeugt.
www.icehockeypage.de | Informationen zum Thema | ||
|
- Selber Wölfe - - |